Ein Wirschaftsforum soll das Gewerbe in Lauterbach stärken


UBL besucht Lauterbacher Gewerbebetriebe und sagt dem Wirtschaftsforum Unterstützung zu.

Im Rahmen ihrer regelmäßigen Kontakte zu den Lauterbacher Gewerbebetrieben besuchte die Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach (UBL) die Firmen Elektro-Ketterer und Glück Lehmbau. Firmeninhaber Peter Moosmann (Elektro-Ketterer) und Thomas Glück (Glück-Lehmbau) begrüßten die UBL-Mitglieder, Gemeinderäte und Gemeinderatskandidaten und stellten in einem Rundgang ihre jeweiligen Betriebe vor.

Inhaber Peter Moosmann berichtet, wie er im Jahr 2006 das 1968 von Rolf Ketterer gegründete Elektrounternehmen übernahm dann 2009 die neuen Geschäftsräume in der Hornbergstraße 15 bezog. Derzeit seien im Unternehmen 7 Personen, davon zwei Auszubildende, beschäftigt und die Auftragsbücher seien voll, so Moosmann weiter. Als besondere Herausforderung bezeichnete er derzeit die Gewinnung von Fachkräften und Auszubildenden. Dies sei der demographischen Situation geschuldet und werde sich nach seiner Einschätzung nicht in absehbarer Zeit ändern. In seinem Betrieb begegne er dieser Situation dadurch, dass eine ausgewogene „work-life-balance“ angestrebt werde. „Samstags wird nur in Notfällen gearbeitet und verlässliche Freizeiten sind für ein gutes Betriebsklima enorm wichtig. Nur so kann ein verlässlicher Mitarbeiterstamm mit qualifizierten Fachkräften gehalten werden“, so der Geschäftsinhaber weiter. Beim Rundgang fiel den Besuchern der außergewöhnliche Verkaufs- und Ausstellungsraum auf, der von der Firma Lehmbau mitgestaltet wurde. Schon allein dieser Raum sei ein Grund, in den Verkaufsladen zu kommen, meinte eine Teilnehmerin anerkennend.

Die UBL-Gemeinderatskandidaten mit den Firmeninhabern im neuen Ausstellungsraum der Fa. Elektroketter (v.l.n.r.): Martin King, Ansgar Fehrenbacher, Manuela Buchholz, Doris Moosmann, Stefan, Weinmann, Manfred Haas, Tobias Fehrenbacher, Peter Moosmann (Fa. Elektro-Ketterer) und Thomas Glück (Fa. Lehmbau-Glück)

Beim anschließenden Besuch der Firma Glück, Lehmbau stellten die Gebrüder Stefan und Thomas Glück ihr Unternehmen vor. Sie übernahmen im Jahr 2001 den von ihrem Vater Gustav Glück 1963 gegründeten Malerbetrieb und setzten nach und nach verstärkt auf Naturbaustoffe und dabei insbesondere auf den Baustoff Lehm, den ältesten Baustoff der Menschheit, so Thomas Glück. In den Anfängen wurden die Gebrüder Glück noch belächelt weil sie „Ackererde an die Wand anbrachten“, so Thomas Glück weiter. Allerdings begeisterte dieser neue „alte Baustoff“ immer mehr Menschen, so dass Anfragen und Aufträge aus dem In- und Ausland kommen und vor allem mit dem Nischenprodukt „Stampflehm“ seien schon etliche ungewöhnliche Projekte in ganz Deutschland, Österreich, Schweiz sowie in Japan erfolgreich umgesetzt worden. „Die  Stampflehmtechnik haben wir so weiterentwickelt, dass wir sie patentieren lassen konnten“, bemerkten die Firmeninhaber mit berechtigtem Stolz und zeigten Bilder von Kirchen, Altären, Ausstellungsräumen und Gaststätten mit besonderem Ambiente, die mit und aus Lehm gemacht worden sind. „Hier haben wir ganz klar einen „hidden-champion“, der weltweit unterwegs ist, aber dessen Leistungen in Lauterbach wenig bekannt sind“, meinte ein Teilnehmer beeindruckt.

In der anschließenden Diskussion zeigten sich die UBL-Besucher beeindruckt von beiden Unternehmen und deren unterschiedlichen Ausrichtungen. Ein wichtiges Thema war die Gründung des Wirtschaftsforums Lauterbach, mit dem die Interessensvertretung der Handel- und Gewerbetreibenden und der im Tourismus tätigen Betriebe neu organisiert werden soll. Hier gehe es leider nur sehr schleppend voran. So habe die Gemeinde bereits vor Wochen zugesagt, einen Brief an die Gewerbetreibenden zu versenden, in dem das neue Wirtschaftsforum Lauterbach angekündigt werden sollte. Gemeinderätin Doris Moosmann bekräftigte, dass auch sie bereits zweimal in Gemeinderatssitzungen angefragt habe, wie der Stand sei und jedes Mal wurde sie vertröstet. Die UBL versprach, hier bei der Gemeindeverwaltung deutlich mehr Druck zu machen.

Ein weiterer Diskussionspunkt war der Kontakt der Gemeinde zu den Gewerbebetrieben, der durchaus verbesserungsfähig ist. So wurde von der Firma Lehmbau Glück bemängelt, dass sie bei Baumaßnahmen und Planungen in der Schulgasse zu wenig eingebunden werde. Die Sperrung der Schulgasse für den Durchgangsverkehr habe wesentliche Eingriffe in die Betriebsabläufe gebracht. Auch hätte man sich gewünscht, dass bei der Straßenplanung in der Schulgasse die betrieblichen Belange mehr Berücksichtigung gefunden hätten, anstatt von einem reinen Wohngebiet auszugehen mit entsprechenden geringeren Straßenbreiten und Einmündungsbereichen, die für größere LKW ungeeignet seien. Regelmäßige Besuche des Bürgermeisters oder Gemeinderats bei den Gewerbetreibenden wären hier sehr hilfreich und seien auch als Zeichen der Wertschätzung zu sehen, so die Firmeninhaber weiter. Abschließend bedankte sich der UBL-Vorsitzende bei Peter Moosmann und den Gebrüder Stefan und Thomas Glück für die Einladung und die Möglichkeit, die Betriebe besuchen zu können. Für die UBL-Mitglieder und vor allem für die neuen Gemeinderatskandidaten und –kandidatinnen ist es wichtig, die in Lauterbach vorhandenen Gewerbebetriebe näher kennen zu lernen und auch deren Erwartungen an die Gemeindepolitik. Nur bei Kenntnis der verschiedenen Interessenslagen können sachgerechte und letztlich am Gemeinwohl orientierte Entscheidungen im Gemeinderat getroffen werden, so der UBLVorsitzende Fehrenbacher abschließend.