Auf der Jahreshauptversammlung: Vorsitzender Ansgar Fehrenbacher fordert schnelleres Internet für Lauterbach


Mit ihrem Schwerpunktthema „Palästina nach 50 Jahren Besatzung – ein Reisebericht“ blickte die UBL in der diesjährigen Hauptversammlung weit über die Grenzen von Lauterbach hinaus. Ehrenvorsitzender Hans Hekler und seine Frau Edelgard berichteten über ihre Reise und die, nach wie vor sehr schwierige Lage der Palästinenser in diesem Gebiet. „Schon der von den Referenten gewählte Titel des Vortrag lässt aufhorchen“, sagte der Vorsitzende Ansgar Fehrenbacher in seiner Begrüßung und bedankte sich bei bei Hans und Edelgard Hekler, dass sie die weite Anfahrt auf sich genommen haben und hier bei der UBL diesen Vortrag halten (wir berichteten zuvor schon).

Ein herzliches Dankeschönfür den faszinierenden Reisebericht vom Vorsitzenden Ansgar Fehrenbacher (Mitte) an Edelgard und Hans Hekler. (Foto: Sibylle Zerr)

In seinem Rechenschaftsbericht für das vergangene Jahr ging Fehrenbacher zunächst auf die Schulsituation in Lauterbach ein. Nach der Pensionierung des Schulleiters konnte die Stelle trotz Ausschreibung nicht besetzt werden, so dass sie kommissarisch von Schramberg aus geleitet wurde. Da auch die Lehrerversorgung in Lauterbach immer schwieriger wurde, gab es bei den Eltern erheblich Unruhe und es stellte sich die Frage, wie es überhaupt mit der Schule in Lauterbach weitergeht. Die UBL habe dies zum Anlass genommen, gemeinsam mit der Gemeinde Lauterbach als Schulträger eine Informationsveranstaltung anzubieten, an der auch die Leiterin des Staatlichen Schulamts Donaueschingen, Frau Leitende Schulamtsdirektorin Sabine Rösner teilnahm. „Diese sehr gut besuchte Veranstaltung war für die UBL ein kommunalpolitisches Highlight und es ist uns gelungen, die bis dahin bestehenden Unsicherheiten so weit wie möglich zu beseitigen“, sagte der Vorsitzende Ansgar Fehrenbacher.

Die Entwicklung der sog. Sensationellen Ortsmitte, vom Bau des Regenüberlaufbeckens RÜB, über den „Dreckplatz“ bis hin zur jetzigen Situation ließ der in seinem Jahresrückblick nochmals Revue passieren. Wir können davon ausgehen, dass 2018 die Straßenverlegung im Einmündungsbereich zur Landstraße L 108 und die Sanierung der unteren Hauptstraße in Angriff genommen werden. Dass die letzten drei Jahre der Platz nicht als Dreckplatz, sondern als „Sensationelle Ortsmitte“ gestaltet wurde, ist letztlich der Initiative der UBL zu verdanken, erinnerte der Vorsitzende der UBL in seiner Rede.

Als Förderprogramm für Unternehmensberater bezeichnete Ansgar Fehrenbacher die gesetzlich vorgeschriebene Umstellung des Haushaltswesen der Gemeinde auf die kaufmännische Buchführung. Die Gemeinde sei eben kein Unternehmen, welches am Waren produziere oder Dienstleistungen erbringe, die dann am Markt angeboten werden. „Es macht keinen Sinn, wenn das Rathaus oder die Straßen von Lauterbach in Euro bewertet werden, da wir beides nie verkaufen können; die dafür anfallenden 80.000 € hätte ich lieber für sinnvolle Projekte eingesetzt“, so der Vorsitzende.

Als erfreulich bezeichnete Fehrenbacher den Pakt für Integration, mit dem das Land die Gemeinden bei der Integration der Flüchtlinge unterstütze. Die Gemeinde Lauterbach erhält im Rahmen des Finanzausgleichs je Flüchtling 1.225 € was für 2018 eine zusätzliche Einnahme von knapp 33.000 € bedeutet. Auch die Einstellung der für Lauterbach zuständigen Integrationsmanager bei der Stadt Schramberg als Anstellungskörperschaft sei eine wertvolle Hilfe bei der Betreuung der Flüchtlinge.

Als weiterer wichtiger Punkt in der kommunalpolitischen Diskussion des zu Ende gehenden Jahres nannte der Vorsitzende die Sanierung der Wilhelm-Kimmich-Galerie. Nach 30 Jahren steht für das alte Rathaus eine Generalsanierung an. „Damit stehen wir nach meiner Auffassung vor einer grundlegende Richtungsentscheidung, wie es mit der Galerie weitergehen soll“ so der Vorsitzende. Die Wilhelm-Kimmich-Galerie ist ein kulturelles Highlight im westlichen Landkreis Rottweil und für Lauterbach ein Alleinstellungsmerkmal. Mit und in dieser Galerie finden Veranstaltungen statt, die normalerweise in einer Gemeinden unserer Größenordnung nicht anzutreffen sind. Da es sich beim alten Rathaus um ein besonders denkmalwürdigen Gebäude handelt, gibt es im Rahmen der Ortskernsanierung einen erhöhten Zuschuss von 51 %. Der Gemeinderat muss sich nun im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für das Jahr 2018 entscheiden, ob wir bereit sind, den bei der Gemeinde verbleibenden Eigenanteil von 280.000 € aufzubringen um so dieses kleine Kulturzentrum zu erhalten und weiter auszubauen.

Beim schnellen Internet für Lauterbach warf der Vorsitzende Ansgar Fehrenbacher die Frage auf, ob das im Kreis Rottweil gewählte und geförderte Vectoring-Modell ausreichend zukunftsfähig ist. Andere Kreise, wie z.B. der Schwarzwald-Baar-Kreis oder der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald haben eigene Zweckverbände gegründet und legen in Eigenregie Glasfaserkabel bin an jede Haustür. Damit sei für die nächsten zwei Generationen eine ausreichen schnelle Datenversorgung gewährleistet. „Ohne einen Vorwurf zu erheben – das Rottweiler Modell hat den Vorteil der schnelleren Umsetzung – müsse man aber nochmals überlegen, ob hier nicht vielleicht bei einigen Gemeinden mit besonders schwieriger Topografie Sonderlösungen und Sonderförderungen, wie z.B. bei der Gemeinde Eschbronn, möglich seien. Aufgrund der Lage von Lauterbach sei hier eine Sonderlösung notwendig“, forderte Fehrenbacher zusammenfassend.

Insgesamt könne man auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Transparenz und Bürgerbeteiligung unter dem Motto „Bürger haben Ideen!“ war von Anfang an die zentrale Botschaft der UBL und so soll es auch weiterhin bleiben, so Fehrenbacher abschließend in seinem Jahresrückblick.

Der Kassier Manfred Haas konnte auf eine befriedigende Kassenlage verweisen, so dass finanziell die weitere politischen Arbeit der UBL gesichert sei. Die Kassenrevisoren haben eine die korrekte Kassenführung geprüft und bestätigt.

UBL-Ehrenvorsitzender Hans Hekler beantragte die Entlastung der Vorstandschaft und lobte dabei das Engagement aller Beteiligten und deren Einsatz für die Gemeinde Lauterbach. Die UBL sei inzwischen zu einer dauerhaften und stabilen politischen Kraft geworden, die aus der Lauterbacher Kommunalpolitik nicht mehr wegzudenken sei.

Die gewählten Funktionsträger (v.l.n.r.): Steffie Schrader, Volker Wierzba, Sibylle Zerr, Manuela Buchholz, Ansgar Fehrenbacher, Frank Schwendemann, Britta Schondelmaier, Christof Stocker, Tobias Fehrenbacher und Dietmar Haas. (Foto: Paul van Elsdingen)

Bei den anschließenden Wahlen wurde Ansgar Fehrenbacher erneut für zwei Jahre zum Vorsitzender gewählt. Als Kassenrevisorinnen tätig sind weiterhin Nicole Bastiansen und Britta Schondelmaier. Zu Beisitzern gewählt wurden Manuela Buchholz, Dietmar Haas, Sonja Rajsp, Christof Stocker, Steffi Schrader, Frank Schwendemann, Volker Wierzba und Sibylle Zerr. Neu ins Gremium als Beisitzerin gewählt wurde Tobias Fehrenbacher.