Bleibt die Schule im Dorf?


„Die Zukunft der Dorfschule“ steht auf dem Programm der Unabhängigen Bürger Lauterbach (UBL).

Am Dienstag, den 4. Juli 2017, um 19 Uhr, lädt die UBL gemeinsam mit der Gemeinde als Schulträger zur Diskussions- und Informations-Veranstaltung in den Gymnastiksaal der Grundschule Lauterbach ein. Bürgermeister Norbert Swoboda und die leitende Schulamtsdirektorin des Staatlichen Schulamtes Donaueschingen, Frau Sabine Rösner informieren über den aktuellen Stand und beantworten Fragen zur Zukunft der Dorfschule.

Für viel Verwirrung über den Bestand der Schule in Lauterbach haben personelle Veränderungen durch Pensionierungen und Engpässe durch Inanspruchnahme von Mutterschutz und Elternzeit geführt. Wie sich die Bildungspolitik in Baden-Württemberg auch auf die Grundschule Lauterbach auswirkt, soll deshalb aktuell dargestellt und diskutiert werden. Ziel der Veranstaltung ist es, Klarheit in die Situation zu bringen und mehr Bewusstsein für den Wert der Dorfschule als zentrale Einrichtung der Dorfgemeinschaft zu schaffen. Eltern und interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die Gelegenheit, Fragen aus erster Hand beantwortet zu bekommen.

Der Bildungsnotstand bei Grundschulen im Landkreis Rottweil hat eine völlig neue Dimension angenommen.

Die meisten Schulen sind erstklassig ausgestattet. Wie in Lauterbach wurden einige Schulen schon für eine Ganztagsbetreuung nach dem Modell der verlässlichen Grundschule umgebaut. Durch den Umzug in das ehemalige Hauptschulgebäude verfügt auch die Grundschule Lauterbach nun über frisch renovierte große und helle Klassenräume mit guter Ausstattung. Damit hat die Gemeinde Lauterbach schon viel getan, um den Fortbestand der Schule im Dorf auf ein gutes Fundament zu stellen. Dennoch scheint der Bestand der Dorfschulen überhaupt akut gefährdet, denn auf neu ausgeschriebene, vorhandene Stellen bewerben sich nur noch wenige Lehrerinnen und Lehrer. Gerade mal der Pflichtunterricht kann stattfinden. Es ist gar nicht daran zu denken, dass neue Lehrerstellen geschaffen werden, denn die vorhandenen können derzeit kaum neu besetzt werden, wenn sich Lehrpersonal in die Rente oder die familienzeit verabschieden. Rektor oder Rektorin an einer Dorfschule zu werden, scheint mittlerweile so wenig attraktiv, dass auch die Grundschule in Lauterbach seit einem Jahr kommissarisch durch den Schulleiter der Berneck Schule in Schramberg geleitet werden muss. Rein statistisch betrachtet kommen auf jede freie Leiterstelle einer Grundschule nur je 1,3 Bewerber. Noch schwieriger gestaltet sich die Neubesetzung von Stellen, die aufgrund von Mutterschafts- und Erziehungszeiten oder krankheitsbedingt nur vorübergehend besetzt werden müssten.

Die Grundschule Lauterbach unter Trägerschaft der Gemeinde betreut etwa 110 Schülerinnen und Schüler aus den Schulbezirken Ortskern und Lauterbacher Tal bis zum Fohrenbühl und dem Sulzbachtal. Vorgesehen sind dafür fünf Lehrkräfte, zusätzlich vier Religionslehrer/innen, eine Sekretärin, eine Hausmeisterin und die jeweiligen Betreuungskräfte der Ganztagesbetreuung/Verlässlichen Grundschule.

Bei der oben geschilderten Ausgangslage kann man verstehen, dass Kinder, Eltern und nicht zuletzt auch die an den Dorfschulen Arbeitenden vielerorts in Baden-Württemberg um den Erhalt ihrer Schulen bangen. Wer gibt hier eine verlässliche Auskunft? Für Lauterbach ist dies das Staatliche Schulamt Donaueschingen, das die 87 Grundschulen im Schulamtsbezirk beaufsichtigt. Zu Beginn der Veranstaltung wird uns deshalb die Leitende Schulamtsdirektorin des Staatlichen Schulamtes Donaueschingen, Frau Sabine Rösner über die Lehrerversorgung und Besetzung der Schulleiterposition in Lauterbach informieren. Dabei soll das Verfahren der Vergabe dieser Position zur Sprache kommen, außerdem das Verfahren und die Kriterien für die Zuweisung von Lehrerinnen und Lehrer an die Schulen. Ebenso soll die Organisation von Krankheits- und Schwangerschaftsvertretungen dargestellt werden. Im Anschluss daran wird Herr Bürgermeister Norbert Swoboda die Situation aus der Sicht des Schulträgers darstellen und die Bedeutung der Schule für die Gemeinde aufzeigen.

Chancen und Möglichkeiten einer Schule im Dorf sollen danach auf einem Podium unter Beteiligung der Elternvertretung, des Schulträgers, des Schulamtes und allen Interessierten im Saal offen und engagiert diskutiert werden. Es moderiert Ansgar Fehrenbacher, Vorsitzender der UBL.